Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

17.06.2025, 13:11 von Banu

Am 3.3.2025 war es endlich so weit: unsere Klasse, die 10a, fuhr in die Hauptstadt Deutschlands. Nachdem das Jahr zuvor unsere Parallelklasse schon gefahren ist, war es nun auch für uns und die 10c Zeit diese Stadt voller Geschichte und Individualität zu erkunden.

Es begann um acht Uhr am Otterndorfer Bahnhof und die Klassen fuhren nach Hamburg und von da an nach Berlin und kamen nach einer von Gelächter geprägten Fahrt am Nachmittag an. Herr Sand und Frau Thies waren es, die uns begleiteten und uns als erste Aktivität in den Zimmergruppen in Berlin aussetzten und uns die Aufgabe gaben, die Stadt bis zum Abendessen mit der S- und U-Bahn zu erkunden. Es begann am Berliner Zoo und von da an gingen die Gruppen ihren Weg durch die Stadt und checkten größtenteils erstmal die Foodspots ab oder machten es sich direkt in der Jugendherberge bequem und unternahmen erstmal einen Großeinkauf beim Kaufland gegenüber. Nach einiger Zeit in der Stadt kam der Tag auch langsam zu einem Ende und die Klasse sammelte sich in der Cafeteria und aß zu Abend wobei die Resonanzen zum Essen der Herberge überwiegend gut waren, auch wenn man das normalerweise von Jugendherbergen nicht so gewöhnt ist.

So brach auch der zweite Tag an, der mit einem frühen Frühstück begann und direkt in einer Rundführung im Stasi-gefängnis Hohenschönhausen mündete. Diese erste richtige Aktivität wurde zuerst für eine typische langweilige Museumsführung gehalten, jedoch entpuppte sie sich als unfassbar spannend. Wir bekamen eine Führung von einem Zeitzeugen zweiter Generation namens René, dessen Mutter mehrere Jahre hier gefangen war. Viele Schüler:innen waren der Meinung, dass dieser die Führung auf eine besonders fesselnde Weise rüberbringen konnte was den Inhalt der Führung umso interessanter gemacht hat. René erzählte uns erst etwas über die Anfänge des Gefängnis in den 50er Jahren und zeigte uns den Keller, welcher erstaunlich klein war in Betracht auf die Zahlen von Insassen, die hier saßen. Zudem saßen sehr viel mehr Insassen in einer Zelle als Platz war, wodurch schon damals psychologische Druckmittel eingesetzt wurden. Als wir dann schließlich im Gebäude waren, uns die verschiedene Zellen anschauten und er uns über diese und jene Erzählungen seiner Mutter erzählte, wurde vielen klar, was das wirklich für ein schrecklicher Ort war. Er erzählte von den verschiedenen grausamen Mitteln, die die Stasi einsetzte, um die Insassen psychologisch zu brechen, wie bspw. die Gummizelle, das willkürliche Herumfahren vor der eigentlichen Aufnahme in die Zelle oder die künstliche Einsamkeit. Letzteres wurde erreicht, indem die Stasi es nicht erlaubte, dass Insassen sich gegenseitig sahen. Nach dieser zweistündigen Führung, gab man uns schließlich wieder Freizeit, welche einige wieder in der Stadt nutzten, bis die Klasse sich wieder bei dem Zoo traf. Hier startete eine Fotoralley, für die wir bis zum Donnerstag Zeit hatten. Bei dieser ging es um zehn verschiedene Sehenswürdigkeiten in Berlin wie bspw. Die Siegessäule, das Reichstagsgebäude und natürlich der Fernsehturm. Der Rest des Tages wurde von manchen für die Ralley benutzt, manche gingen auch zurück und manche erkundeten weiter die Stadt.

So endete nach dem Abendessen auch der zweite Tag und der dritte wurde mit einer Stadtführung eröffnet, welche von einem ehemaligen Obdachlosen geführt wurde. Anders als vorgestellt ging es weniger um die Stadt, sondern mehr darum, wie Obdachlose, spezifisch er damals, die Teile der Stadt nutzten und wie er von der Straße weg kam. Es war interessant zu hören, wie ein Mensch es aus so einer aussichtslosen Situation raus schaffte. Dabei liefen wir vom Hauptbahnhof zur Museumsinsel, welche wichtig für die Ralley war, so dass viele die Situation ausnutzen, die Ralley zu machen. Nach ein wenig Freizeit war das Naturkundemuseum angesagt, welches jedoch freiwillig war. Dort konnte man alles von Gesteinen und Mineralien zu Tiermodellen und Skeletten sehen, wodurch der Ort sehr vielfältig und belebt wirkte.

Am Donnerstag waren schließlich die letzten drei Aktivitäten geplant. Mittags ging es zum Holocaustgemahnmal und mit einem Audioguide zur Seite konnte man darunter das Museum erkunden und eine Menge Dinge über die schrecklichen Taten von damals erfahren. Von Familien, die durch den Holocaust getrennt wurden zu emotionalen Abschiedsbriefen der Opfer aller Altersgruppen: man konnte alles über die Anfänge und den Werdegang des Genozids lernen. Nach einiger Frei- und Bedenkzeit nach dieser sehr emotional geprägten Aktivität ging es zum großen Highlight Berlins: der Berliner Fernsehturm! Hoch oben mit einem wunderschönen Überblick über Berlin. Von dort konnte man jede Sehenswürdigkeit der Fotoralley sehen. Ein wahrlich atemberaubender Moment mit einem wunderschönen Sonnenuntergang im Hintergrund. Kaum waren wird unten und vom Abendessen satt, ging es jedoch direkt weiter zur letzten Aktivität. Wir gingen in eine Art Minispiel- Arcadehalle bei der man sowohl einfache Brett- oder Videominispiele spielen konnten als auch körperliche Minispiele. Trotz der ursprünglichen Skepsis der Klasse und des eigentlichen Wunsches zu bowlen, hat es im Endeffekt doch sehr viel Spaß gemacht.

Eine Abend voller Gelächter und eine Mütze Schlaf später ging es schließlich auch auf den Weg zurück nach Hause und die Klasse kam um 15:37 Uhr am Bahnhof in Otterndorf an.