Vor Ort

15.11.2021, 20:34

Das Gymnasium Otterndorf ist im Landkreis Cuxhaven, in der Samtgemeinde Land Hadeln und in der Stadt Otterndorf fest verankert. Die Beteiligung an Projekten und Arbeitskreisen sowie die Zusammenarbeit auf unterschiedlichste Weise mit Partnern vor Ort zeugen von gegenseitigem Interesse. Beispielhaft genannt seien hier das Museum gegenstandsfreier Kunst, die Stadtbibliothek Otterndorf, die Altstadt-Buchhandlung, der TSV Otterndorf, das DRK sowie zahlreiche regionale Betriebe, die uns insbesondere im Bereich der Berufsorientierung unterstützen, beispielsweise bei der Durchführung des „Management Information Games“. Am weiteren Ausbau von Kooperationen mit Partnern vor Ort sind wir sehr interessiert, um den Erfahrungsbereich unserer Schüler:innen weiter zu öffnen.

Das Management Information Game bei einem Gastgeber in Otterndorf

Nach den Herbstferien und üblicherweise vor Weihnachten haben die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 11 und 10 die Möglichkeit, ihr betriebswirtschaftliches Können auf die Probe zu stellen. Auf diese Weise wird den Schüler:innen neben dem Betriebspraktikum eine weitere Möglichkeit geboten, persönliche Stärken und Interessen hinsichtlich der eigenen Berufswünsche auszubilden. Den Rahmen dafür bietet das „Management Information Game“ (MIG) des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft, das jedes Mal von ortsansässigen Unternehmen und Vereinen inhaltlich und finanziell unterstützt wird. Schwerpunkt des fünftägigen Seminars ist die Planung und anschließende Durchführung eines Planspiels zur Unternehmensgründung. Die Räumlichkeiten für das Seminar werden von einem Gastgeber aus Otterndorf gestellt. Begleitet wird das Seminar von Vorträgen von Referenten aus der lokalen Wirtschaft sowie von Betriebsbesichtigungen.

Am Präsentationsabend, der wohl für alle der Höhepunkt des gesamten Planspiels ist, stellen die Schüler:innen ihre Firmen den zahlreichen Gästen aus Schule, Verwaltung und Wirtschaft der Region vor. Diskutiert wurden 2018 beispielsweise die innovativen Haarbürsten von „Best Hair Ever Inc.“, der „Marces Compagny AG“ oder der „Spacebeauty AG“ oder 2019 der smarte Digitalspiegel mit Beratungsfunktion der „Northern Smart Technologies AG“, „Hept-A“ und „Progreso AG“. Nach den zehnminütigen Vorträgen der Unternehmen haben anschließend die Gäste in der Rolle von Chefeinkäufer:innen zehn Minuten Zeit, kritische Fragen zu stellen, die es von den Unternehmer:innen überzeugend zu beantworten gilt. Nach der Punktevergabe durch die Gäste wird dem überzeugendsten Unternehmen der „Großauftrag“ erteilt. Bei einem abschließenden Buffet (ebenfalls gesponsert) haben alle Beteiligten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und weitere Anknüpfungspunkte zu finden.

Die Stadtbibliothek Otterndorf

Die 5. Klassen stürmen die Stadtbibliothek

Wie jedes Jahr heißt es meist kurz nach den Herbstferien „Auf in die Stadtbibliothek“. Und obwohl jeder weiß, dass man sich in einer Bibliothek äußerst ruhig verhalten soll, gibt es nach einer kleinen Vorstellung von Herrn Bursky, dem Bibliotheksleiter, eine „Action Bound“. Ja, ihr habt richtig gehört. Und noch verdutzter schauen die Schüler:innen, wenn sie in Gruppen eingeteilt werden und ein Tablet in die Hand bekommen, um die Bibliotheksrallye zu starten. Mit dem Konkurrenzmedium geht es dann auch munter los und man muss die Bibliotheksordnung finden oder versteckte QR-Codes zu bestimmten Buchgenres suchen. Mehr wollen wir an dieser Stelle auch gar nicht verraten. Es macht einfach riesig Spaß und die Kinder sind letztlich völlig erstaunt, was man neben Büchern auch noch so in der Bibliothek ausleihen und machen kann.

Nachdem die Siegergruppe dann ermittelt wurde, gibt es noch genügend Zeit zum Stöbern in den Regalen und zum Lesen der gefundenen interessanten Literatur in den gemütlichen Sitzgelegenheiten. Nicht wenige Schüler:innen sind dann immer so sehr begeistert, dass sie sich gleich den Ausweis zum Beantragen einer Mitgliedschaft mit nach Hause nehmen und einige finden sich tatsächlich gleich am Nachmittag wieder dort ein. Der anstehenden Vorstellung eines Jugendbuches im Fach Deutsch steht dann nichts mehr im Wege.

Die Altstadtbuchhandlung

Die Altstadt-Buchhandlung in Otterndorf ist für die Schüler:innen- und Lehrer:innenschaft nicht nur Anlaufstelle für Literatur im Allgemeinen, sondern auch zuverlässiger Anlaufpunkt für die Bestellung von Schulbüchern. Die wechselnden Ausstellungen in der kleinen Galerie in den hinteren Räumen des Altbaus bieten dabei auch für unsere Schüler:innen interessanten Gesprächsstoff und inspirierende Einladungen zur Selbstgestaltung. So haben in der Vergangenheit manche Schüler:innen beispielsweise alte Langspielplatten von Jean Grandke mit Schablonen und Spraydosen gestaltet oder können auch aktuell persönliche Grüße an liebe Freunde mit Hilfe der Postkarten von Anna Katharina Jansen verschicken.

Die Ausstellung

Im Herbst/Winter 2020/21 ermöglichte die Inhaberin Susann Rennebeck den Schüler:innen am Gymnasium Otterndorf, eine Ausstellung zum Thema Mensch und Raum von Kunstarbeiten zu realisieren. Die Fachschaft Kunst entschied, eine Auswahl besonders gelungener Kunstarbeiten dem Otterndorfer Publikum vorzustellen. Damit konnten die Schüler:innen in die unterschiedlichsten Arbeitsfelder rund um das Thema Kunstausstellungen hineinschnuppern. Im Unterricht wie auch zu Hause entstanden Bilder mit Acryl, Kreide, Bleistift, Tusche, Kohle und auch digitalen Medien. Auch Plastiken aus Ton und Pappmaché wurden geformt. Beteiligt waren Katharina Kath, Tabea Fehrs, Nastasia Knaut, Pascal Bühlmann, Marina Ibs-von Seht, Vivien Steinkopf, Klarissa Puschnus, Rieke Johannsen, Laura Tamm, Julia Teutenberg, Jiline Schwenker, Sina Timreck, Viktor Lorenz und Celina Scheffler. Das Ausstellungsplakat von Timo Ritscher und Leon Hogrefe wurde für die Homepage der Altstadt-Buchhandlung gewählt, Hadil Layous und Mila Holst, die auch mit eigenen Bildern beteiligt waren, halfen bei der Aufhängung der Bilder. Am Tag der Eröffnung rundete ein Pressetermin den feierlichen Anlass ab.

Kunst ist Kommunikation

Wir bedanken uns herzlich bei Susann Rennebeck für die großzügige Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie ihre stetige Hilfsbereitschaft und Unterstützung bei der Realisierung der Bildaufhängung. Dankbar sind wir auch für die neuen Kontakte, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Wir hoffen auf weitere anregende Möglichkeiten der kreativen Verbindung von gemalten wie auch geschriebenen Texten!

Das Museum gegenstandsfreier Kunst in Otterndorf

Ein Museum mit mehrmals jährlich wechselnden Ausstellungen internationaler Künstler:innen, Vorstellungen und Werkstattgesprächen, und das Ganze fast quer über die Straße in nur fünf Minuten erreichbar – das ist die Situation vor Ort. Eine Chance, die nicht nur die Fachschaft Kunst seit mehreren Jahren regelmäßig ergreift. So lockt das vielfältig inszenierte Farbenspiel in den Räumen des Museums nicht nur Kunstgruppen an, sondern auch zuweilen Chemiklassen unserer Schule, die wiederum einen Blick auf die Farbpigmente und ihre Entstehung werfen. Werschätzen konnten wir zuletzt diese nahe Verbindung in der Gestaltung der schmalen Gasse hin zum Museumseingang als Weg zur Kunst.

Farbenspiel erfahrbar machen

Aus den Projekten ist in den letzten Jahren eine intensive Auseinandersetzung geworden, die den Schülern:innen die Möglichkeit bietet, sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinanderzusetzen, um daraus wiederum neue eigene visuelle Ideen zu entwickeln. Das schafft das Museum zum einen über eine sinnliche Wahrnehmung in attraktiven Räumen und Inszenierungen, die dazu einladen, Farben und Formen nicht nur in unterschiedlichster Aufbereitung an den Wänden zu erfahren, sondern sogar auf diesen zu sitzen oder gar zu laufen. Zum anderen bietet das Museum die Möglichkeit, in unmittelbaren Kontakt zu den Künstlern:innen zu treten, die den Kunstinteressierten wiederum in Gesprächen und Museumsbesuchen Einblicke in die künstlerische Arbeit und die Ausstellungsarbeit geben. Aus diesem Kontakt entwickeln sich wiederum Gespräche über Tätigkeitsfelder im künstlerischen Bereich und individuelle künstlerische Werdegänge. Das Museum bietet die Schnittstelle hinsichtlich aller Fragen zur Museumsarbeit.

Perspektiven

Konkrete Umsetzungen bezeugen, dass sich eine gegenseitig wertschätzende Zusammenarbeit etabliert hat, die sogar die Schulzeit überdauern kann. So unterstützt Katharina Kath weiterhin während der Semesterferien das Museum in der Aufbereitung der Museumsbibliothek. Neben dem regulären Schulbetrieb erstellte Ole von Dollen ein virtuelles Modell des Museums, das Künstler und Schüler:innen im Arbeitsgespräch zusammenbringt. Eine künstlerische Arbeit wurde sogar als Preis an Klarissa Puschnus verliehen. Atelierbesuche nach Köln, Berlin und Groningen stehen noch aus. So hoffen wir, dass auch in Zukunft mit der gleichen Freude und Intensität gemeinsame Wege in der Kunst beschritten werden können.

RE-ART Halle Ihlienworth

Neben dem Museum für gegenstandsfreier Kunst bietet auch das Ausstellungsprojekt RE-ART Halle Ihlienworth alle zwei bis drei Jahre den Schulen vor Ort die Möglichkeit, Zugänge zu Arbeiten zeitgenössischer Künstler der Region und darüber hinaus zu finden. Mit dem Ausstellungskonzept von Kunst und Design im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimawandel, haben die Schüler:innen hierbei die Möglichkeit, ihre aktuelle Lebenswelt zu hinterfragen - und zwar aus Sicht der Kunst.

Auch eine Kunstgruppe vom Gymott nahm bereits mit dem Kunstlehrer Herr Winter an einem Workshop teil, der in der Aula unserer Schule durchgeführt wurde. Hier konnten sich die Schüler:innen kreativ an der Gestaltung eigener Porträts erproben. Ebenso wurde jüngst vom Kunst LK der Jahrgangsstufe 12 in Begleitung von Frau Haack der Besuch der diesjährigen Ausstellung zum Thema RE-ART meets Kulturerbe mit großem Interesse wahrgenommen. Nun gilt es, auf das nächste Ausstellungsprojekt in Ihlienworth zu warten. Die Fachschaft Kunst am Gymnasium Otterndorf ist schon gespannt!